Bibelwort für Dezember 2025
Gott verspricht: „Euch, die ihr mir treu seid, soll die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen.“
Maleachi 3, 20Liebe Freundinnen und Freunde der Pauluskirche!
Jerusalem. 450 v.Chr. Das Schreiber-Kollektiv „Maleachi“ entwickelt angesichts einer verrohten Gesellschaft die Vision der „Sonne der Gerechtigkeit“, die Licht in die dunkle Welt bringt.
Wittenberg. 1534. Martin Luther übersetzt Maleachi ins Deutsche und träumt von der „Sonne der Gerechtigkeit“ in seiner bedrohlichen Zeit.
Berlin. 1930. Pfarrer Rietmüller - später im NS-Widerstand - stellt angesichts der politischen Entwicklungen die alte Lutherübersetzung von Maleachi für ein Kirchenlied neu zusammen: „Sonne der Gerechtigkeit gehe auf zu unsrer Zeit“ (Evangelisches Gesangbuch 263).
Leipzig. 1985. Junge Studierende singen „Sonne der Gerechtigkeit“ beim Friedensgebet für die Wiedervereinigung Deutschlands.
Wien. 2025. Die Zeit des Wartens wird lästig, ja unerträglich.
Wann kommt sie endlich, die Sonne der Gerechtigkeit?
Als unverbesserliche Adventkranzanzünder und sture Weihnachtsbaumbeleuchterinnen glauben wir, dass mit der Geburt des kleinen Kindes vor 2000 Jahren Strahlen dieser „Sonne der Gerechtigkeit“ in die dunkle Welt vorgedrungen sind.
Trotzdem warten wir weiterhin, denn es ist noch nicht hell genug!
Die Wartezeit vertreiben wir uns nicht nur mit Advent-Ritualen, sondern indem wir selbst zu Boten für die „Sonne der Gerechtigkeit“ werden—so wie Martin Luther, Pfarrer Rietmüller und Maleachi.
Der Name des alttestamentlichen Prophetenbuches ist nämlich Programm, denn Maleachi bedeutet „Bote Gottes“.
Einen hellen Advent wünscht
Eure Pfarrerin Elke Petri und das Team der Pauluskirche
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